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Blasenkrebs - Umfeld und Ärzte

Wichtig war für mich in dieser Zeit, mein Umfeld selbst wählen zu können. Mir gewisse Menschen vom "Hals" zu halten und wieder andere, die mein Vertrauen genossen und, sehr entscheidend, nicht von mir gestützt werden mussten, nur weil ICH Krebs hatte.

In solchen Zeiten und mit dieser Diagnose hat man als Erkrankter nicht wirklich die Kraft noch den Willen, Menschen, die einem nahestehen und unter der eigenen Diagnose mehr litten als man selbst, weil ihnen die medizinischen Fakten unbekannt waren, auch noch durch deren Tal zu schleifen. Solche Menschen, auch zwei meiner Geschwister, habe ich aus meinem gesamten Entscheidungsprozess und Krankheitsverlauf herausgehalten.

Anekdote: Ein Telefonat mit einer meiner Schwestern hat mir auch gezeigt, dass diese Entscheidung völlig richtig war. Ein Spruch wie: "Was glaubst du, wie viele Menschen ich schon mit Krebs zu Grabe getragen habe" ist weder für den Heilungsprozess noch für das Gemüt förderlich, zudem mir die OP zu dem Zeitpunkt noch bevorstand. Ich hätte fast gefragt (hab es mir verkniffen), wann sie denn den Kranz bestellen wolle.

Wie auf den vorhergehenden Seiten schon angedeutet, ist die Wahl der richtigen Ärzte das A und O für die Therapie und für den Heilprozess von entscheidender Bedeutung.

Halbgötter in weiß bringen einem gar nichts, wenn sie einem nicht wirklich alle ihnen bekannten Behandlungsmethoden und Alternativen auf den Tisch legen und nicht zugeben können "Diese Operation beherrschen wir nicht". In diesem Moment ist man als Patient selber gefragt, sich entsprechende Mediziner zu suchen. Ich machte im ersten Krankenhaus die Erfahrung, dass es auch beratungsunwillige Mediziner gibt. Über die Neoblase wurde ich gar nicht erst aufgeklärt und die Chemotherapie wurde mir als "Selbstmord" verkauft. Erst die Besuche und Beratungen bei den anderen Ärzten zeigten mir, wie vielschichtig die Behandlungsmethoden bei Blasentumoren sein können.

Mein Rat an alle Betroffenen:

Hätte ich diese Schritte nicht unternommen, säße ich heute, "dem weisen Rat" folgend, mit einem Loch in der Bauchdecke und Urinbeutel am Bein da.