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Der Ausbruch

Im Juli 2007 war ich auf einer Geburtstagsfeier und habe richtig gefeiert. Also bekamen Leber und Nieren richtig Arbeit. Im Schlaf plötzlich ein stechender Schmerz in der rechten Niere. Mist, Nierenkolik dachte ich. Jetzt waren auch die ersten Blutungen im Urin festzustellen und kleine geleeartige Einschlüsse zu sehen.

Toll Nierensteine! Da ich zu dem Zeitpunkt noch meinen Büroservice aufbaute, passte mir das absolut nicht in den Kram. Also zum Hausarzt gegangen, geschildert, was in der Nacht passierte und die Diagnose Nierensteine mit Überweisung zum Urologen erhalten.

Dort wurde eine so genannte Sonographie (Ultraschalluntersuchung) des Blasen-Nierenkomplexes vorgenommen. Leider war das Ergebnis nicht Nierensteine, sondern nicht näher definierbare Ablagerungen und Ausbuchtungen an der Blaseninnenwand, eine Blasenspiegelung war nicht möglich, da mein Harnkanal zu eng gebaut war. Zur näheren Bestimmung dieser Unstimmigkeiten musste ich in stationäre Behandlung, um eine Biopsie durchführen zu lassen. Dort wurde anscheinend noch alles schlimmer gemacht als vorher, dazu aber später.

Im Krankenhaus angekommen, durfte ich erstmal meinen Mittelstrahlurin abgeben. Ein kleine Anekdote, die mir heute noch ein Lächeln entlockt, wenn ich an das entsetzte Gesicht der abholenden Schwester denke. Ich klingelte, wartete auf die Schwester und reichte ihr das Gefäß mit den Worten: "Sie wollten doch eine Mittelstrahlprobe, viel Spaß damit" und reichte ihr ein mit dunkelroter Flüssigkeit gefülltes Glas Urin. Ich selbst war ja schon daran gewöhnt, dass das regelmäßig rot war. Die Schwester sagte nur "Oh Gott" und stob mit dem Glas von dannen. Ihr Gesichtsausdruck war göttlich.